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Grußwort Landrat Edgar Wolff - 17. Südwestdeutsche Schmerztage

Wenn überlebenswichtige, akute Schmerzimpulse, die uns vor gesundheitlichen Gefahren warnen, sich in Richtung einer chronischen, zermürbenden Schmerzkrankheit entwickeln, beginnt oft eine wahre Odyssee. Bei der quälenden Suche nach Diagnosen und Therapie dauert es im Schnitt 10 Jahre bis ein Schmerzpatient zu einem qualifizierten Schmerztherapeuten kommt. Durch die Teamarbeit von Fachärzten, Psychologen und Bewegungstherapeuten profitieren selbst Patienten mit bis dahin therapieresistenten Schmerzen. Das interdisziplinäre Denken und Handeln greift auf neueste medizinisch-wissenschaftliche Erkenntnisse für medikamentöse und operative Therapie zurück. Chronischer Schmerz kann somit besiegt oder zumindest beherrscht werden.

Begriffe wie Lebensfreude, Lebensqualität und der emotionale Umgang aller Beteiligten mit dem Leiden haben bei der Schmerztherapie aber ebenso ihren Platz – selbst wenn es um die Begleitung Sterbender geht. Es gilt, Ängste, Wünsche und Rechte der Patienten bei ihrem individuellen Weg zu berücksichtigen. Neben der unerlässlichen Frage nach der Patientenautonomie wollen aber auch Angehörige eingebunden und das eigene Handeln der Experten hinterfragt werden. Der Veranstaltungstitel „Schmerzmedizin heute – Aktuelle Forschung - Neue Therapien“ der 17. Südwestdeutschen Schmerztage in Göppingen zeigt, dass die Fachleute bei dieser Tagung immer wieder neue Ansätze zu Diagnostik und Therapie rund um den Schmerz zum Wohle ihrer Patienten suchen und finden.

Fachvorträge, Workshops und das Patientenforum bieten auch in diesem Jahr wieder Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen in der Schmerzmedizin zu informieren, zu diskutieren und neue Methoden zu erlernen. Ich wünsche den Teilnehmern einen lebhaften und gewinnbringenden Erfahrungsaustausch, den sie für ihre Patientinnen und Patienten nutzen können. Schmerzen sollten nicht Denken, Fühlen und Handeln von Menschen beherrschen, sondern beherrschbar sein. In diesem Sinne wünsche ich interessante und erkenntnisreiche Veranstaltungstage.

Edgar Wolff
Landrat