Seminar Palliativmedizin

Freitag, 11. Oktober 2024 | 14:00 – 17:30 Uhr

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HERAUSFORDERUNGEN IN DER LEBENSENDPHASE

14:00 – 14:05

Einführung ins Seminar und Moderation

Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Göppingen

14:05 – 14:45

Symptombasierte Cannabinoidtherapie in der Palliativmedizin

Silvia Maurer, Bad Bergzabern

März 2017, mehr als sieben Jahre sind vergangen, seit das Gesetz zu Medizinalcannabis gültig wurde. Eine Zeit, in der es viele neue Erkenntnisse zum Einsatz von Cannabinoiden in der Medizin gab, in der eine neue Regelung zum Privatgebrauch in Kraft trat und in der der Genehmigungsvorbehalt verändert wurde. Gerade in der Palliativmedizin spielt Medizinalcannabis eine große Rolle. In diesem Beitrag möchte ich näher beleuchten, wann und wie es sinnvoll in der Symptomkontrolle eingesetzt werden kann, auf welche Erfahrungen, auf welche Studien wir hier bauen können.

14:45 – 15:30

Cannabinoide – potentiell adäquate Arzneimittel für Ältere?/!

Michael A. Überall, Nürnberg

15:30 – 16:00

Pause

16:00 – 16:45

„Abschied eines beseelten Menschen“ – Auswirkungen biografischer Faktoren auf einen gelingenden oder hadernden Abschied

Claudia Christ, Wiesbaden

Viktor von Weizsäcker sagte schon treffend „Wir brauchen ein biografisches Verständnis menschlichen Krankseins“. In der Palliativmedizin können wir den Gedanken erweitern „Wir brauchen ein biografisches Verständnis für einen gelingenden Abschied“. Unser Leben und unsere innere Haltung werden durch Lebensereignisse beeinflusst – positive wie herausfordernde. Bedeutsame Ereignisse verknüpft das Gehirn in der Regel mit einer emotionalen Tonspur, die später wieder abgerufen werden kann oder auch als Wunde bleibt. Dabei spielt der „Ton“, ob Freude, Trauer, Wut, Kränkung oder Hass, eine wichtige Rolle in der neuronalen Vernetzung. Oder anders ausgedrückt: ein inneres Bild von unserer Lebenswirklichkeit entsteht, Innere Haltungen werden gespürt.

Lisa Feldmann Barrett bringt es auf den Punkt: „Unser Gehirn ist so gut darin, an seine eigenen Erfindungen zu glauben, dass wir die von uns konstruierte soziale Realität für die Natur selbst halten“. Nun stehen wir als Palliativteam vor der Situation, dass der nahende Tod beim Patienten oder auch bei den Angehörigen das geformte Lebenskonstrukt unverblümt auf den Punkt bringen kann. Alte innere Wunde liegen offen da, verschwundene Emotionen wollen an die Oberfläche, konfliktbehaftete Themen und Bindungsmuster drängen nach Ordnung. Der Vortrag gibt Ihnen ein strukturiertes Verständnis für einen tief verwurzelten Abschiedskampf oder eine Integration des eigenen Werdens bzw. des Vergehens.

16:45 – 17:30

Wenn Eltern sterben – Kinder beim Abschiednehmen begleiten

Karen Straubmüller, Göppingen

Das Bestreben von Eltern ist es, ihre Kinder vor belastenden Themen wie „Sterben und Tod“ zu bewahren. Dieses Bedürfnis kommt vor allem dann auf, wenn Mutter oder Vater palliativ erkrankt sind. Der Alltag soll unverändert aufrecht erhalten bleiben und die Kinder möglichst nicht mit dem bevorstehenden Tod konfrontieren werden. Es fällt dem erkrankten Elternteil, sowie den Zugehörigen schwer, die Kindern in den fortschreitenden Krankheitsverlauf miteinzubeziehen, das Abschiednehmen von Mama oder Papa bleibt den Kindern vielleicht sogar verwehrt. In der Folge fühlen sie sich mit ihren Unsicherheiten, Sorgen, Ängsten und mit ihrer Trauer allein gelassen. Tod-(k)ein Thema für Kinder? Wie können wir Familien beim Abschiednehmen begleiten?

Wichtige Information:

Änderungen vorbehalten – gebührenfrei – Voranmeldung erforderlich!

Für die Fortbildung werden bei der LÄK BaWü 4 Fortbildungspunkte (FP) der Kategorie A beantragt.