Wissenschaftliche Fortbildung
Samstag, 11. Oktober 2025 | 08:45 – 16:00 Uhr
SCHMERZMEDIZIN HEUTE – Kontroversen – Innovationen – Perspektiven
08:45 – 09:00
Schmerzmedizin in der Sackgasse?
Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Göppingen
09:00 – 09:45
Cannabinoide lindern die Neuroinflammation bei chronischen Schmerzen
Jürgen Sandkühler, Wien
Neuroinflammation, d. h. die Entzündungsvorgänge im Zentralen Nervensystem, tragen zur Intensivierung und Chronifizierung von allen klinisch relevanten Schmerzformen bei. Neuroinflammation spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Komorbiditäten des Schmerzes.
Cannabinoide können auf vielfältige Art und Weise die Neuroinflammation günstig beeinflussen. Eine Sonderform der Neuroinflammation, die neurogene Neuroinflammation, entsteht durch übermäßige oder lang anhaltende Erregungen von Nozizeptoren und anderen Nervenzellen. Cannabinoide können die Entstehung einer neurogenen Neuroinflammation verhindern, indem sie gesteigerte neuronale Erregungen normalisieren.
In diesem Übersichtsreferat werden die neuesten Konzepte und Ergebnisse zur Rolle der Cannabinoide bei der Neuroinflammation vorgestellt.
09:45 – 10:30
Cannabinoide in der GKV: Ansprüche und Verordnung
Philipp Müller-Schwefe, Göppingen
Mit zunehmender Datenlage und Erfahrung zum Einsatz von cannabisbasierten Therapien in der Schmerzmedizin, wächst auch die Indikationsliste und die Indikationen werden zunehmend sicherer und etablierter. Dem gegenüber steht die Unsicherheit der Verordner, da es sich bei der Anwendung von Cannabis basierten Arzneimitteln im Bereich Schmerz immer um einen „Off lable use“ handelt. Mögliche Strategien im Umgang mit diesen Herausforderungen sowie eine effiziente Gestaltung der bürokratischen Abläufe sollen genau so wie mögliche Indikationen und deren Argumentationsmöglichkeiten thematisiert werden.
10:30 – 11:00
Pause
11:00 – 11:45
Topische Therapie neuropathischer Schmerzen mit hochkonzentriertem Capsaicin bei geriatrischen Patienten
Michael A. Überall, Nürnberg
Topische Therapie bei neuropathischen Schmerzen im Alter: Hochkonzentriertes Capsaicin als wirksame Option
Therapieresistente neuropathische Schmerzen stellen gerade bei geriatrischen Patient:innen eine große Herausforderung dar. Unzureichende Wirkungen und Nebenwirkungen sowie Interaktionspotenzial begrenzen den Einsatz leitlinienkonform angewandter systemischer Therapien in dieser Altersgruppe.
Gleichzeitig bieten lokale und u. U. auch ursächlich ansetzende Alternativen (z. B. hochkonzentriertes Capsaicin mit der Möglichkeit der selektiven chemischen Neurolyse) eine nicht nur pathophysiologisch sinnvolle Rationale.
Der Vortrag beleuchtet das Potenzial der topischen Behandlung mit hochkonzentriertem Capsaicin als effektive, lokal begrenzte und systemisch gut verträgliche Therapieoption. Auf Basis der weltweit größten Real‑World‑Evidenzstudie (CASPAR/CASPAGE) werden neue Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Alltagstauglichkeit dieser Behandlungsform vorgestellt – mit besonderem Fokus auf die Bedürfnisse von Patient:innen ≥ 75 Jahre.
11:45 – 12:15
Teil 1: Das symptomatische Ileosakralgelenk (ISG)
Markus A. Donat, München
12:15 – 12:30
Quo vadis Schmerzmedizin?
Richard Ibrahim, München
12:30 – 13:00
Pause
13:00 – 14:15
Migräne behandeln – aber sicher!
• sicher für Verordner
• sicher für Patient:innen
Michael Überall, Nürnberg & Philipp Müller-Schwefe, Göppingen
Migräne behandeln – aber sicher! Sicher für Verordner. Sicher für Patient:innen. Die Migränetherapie hat in den letzten Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren. Mit CGRP-Antikörpern und Gepanten stehen erstmals zielgerichtete Wirkstoffe zur Verfügung, die spezifisch in die Pathophysiologie der Erkrankung eingreifen – sowohl in der Prophylaxe als auch in der Akutbehandlung. Dieser Vortrag zweier erfahrener Migräneexperten beleuchtet diese neuen Optionen praxisnah vor und beleuchtet verschiedene Gesichtspunkte bzgl. Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit im Versorgungsalltag. Im Fokus: Eine differenzierte Therapieentscheidung, die nicht nur Patient:innen nachhaltig hilft, sondern auch Ärzt:innen therapeutische und wirtschaftliche Sicherheit bietet.
14:15 – 14:30
Pause
14:30 – 16:00
Workshop 1 (begrenzte Teilnehmerzahl)
Teil 2: Das symptomatische Ileosakralgelenk (ISG)
Markus A. Donat, München
Liegt es am Iliosakralgelenk?
Ursachen für tiefe Rückenschmerzen erkennen und gezielt behandeln: Von Anamnese und Untersuchung über die Indikationsstellung zur Arthrodese. Simulator Training – kompakt und praxisnah.
Workshop 2 (begrenzte Teilnehmerzahl)
Stoßwellentherapie & ergänzende Verfahren
Christoph Buck, Ulm
Anwendung der Stoßwellentherapie: Technische Grundlagen und Informationen zum Stand der Forschung und Wissenschaft.
Neue Ergebnisse der Schmerzforschung und der Versorgungsforschung sowie deren Relevanz für die tägliche Arbeit stehen im Fokus der 28. Südwestdeutschen Schmerztage – renommierte Forscherinnen und Forscher sowie Versorgerinnen und Versorger haben ihre Teilnahme zugesagt! Die Südwestdeutschen Schmerztage 2025 bieten die ideale Gelegenheit zum Austausch mit den Referentinnen und Referenten, den Kolleginnen und Kollegen und mit allen an der Schmerzmedizin Interessierten.
Änderungen vorbehalten – gebührenfrei – Voranmeldung erforderlich!
Für die Fortbildung werden bei der LÄK BaWü 6 Fortbildungspunkte (FP) der Kategorie A beantragt.
Für die Workshops werden bei der LÄK BaWü 3 Fortbildungspunkte (FP) der Kategorie C beantragt.
Fortbildungspunkte
Für detaillierte Informationen zu den Fortbildungspunkten dieser Veranstaltung, besuchen Sie bitte unsere Fortbildungspunkte-Seite. Dort finden Sie eine Übersicht der anerkannten Punkte sowie wichtige Hinweise zur Zertifizierung und Übertragung der Punkte.

